Mittwoch, 20. August 2014

Ängstlich

Morgen sind die Ferien vorbei.
Morgen ist der erste Schultag.
Aber es ist nicht wie immer.

Nach jeden Sommerferien wollte ich mich verändern. Ich wollte das sich alles verändert. Das ich wiederkomme und jeder mich mag. Das all die Zweifel verschwinden. Und trotzdem war es nie so, wie es morgen sein wird.
Denn morgen werde ich, werden alle, ein Stück mehr erwachsen werden müssen. Denn ab jetzt zählt alles.
Ich habe mir die Oberstufe immer toll vorgestellt. Viele Freistunden zwischen dem Unterricht in dem man mit seinen Freund Kaffee trinken geht. Und noch viel mehr. Das erzähle ich, wenn es gerade darum geht. Und dass ich mich freue, auf die Oberstufe.
Das ist gelogen.
In Wahrheit habe ich eine Scheiß Angst.
Den dieses Jahr ist es so:
Alles hat sich verändert.
Alles zählt, alles ist wichtig, jede Note, jede Mitarbeit. Man ist in Kursen, mit Leuten die man nur vom sehen kennt. Und meine beste Freundin ist weg. Einfach weg. In Frankreich.
Was geblieben ist, sind die Zweifel, die Angst.
Zweifel zu versagen.
Angst vor der Oberstufe, vor dem vielen Stoff und, vielleicht am meisten, vor mir selbst. Vor meinen Anforderungen den ich nicht gerecht werden kann. Davor nicht bereit zu sein. Vor falschen Entscheidungen.
Ich fühle mich überfordert, ja ich habe eine Scheiß Angst.
Wenn ich könnte, würde ich davonrennen. Aber das kann ich nicht mehr. Davor ist es zu spät.

Samstag, 31. Mai 2014

Angeekelt.

Warum bin ich so? So anders? Und nicht normal?

Was normal ist, irgendwie kann man darüber wohl streiten. Was normal ist und was nicht, was richtig ist und was falsch, das lernen wir durch unsere Bezugspersonen. Eltern, Freunde. Und selbst wenn die Ansichten von normal, naürlich, richtig unterschiedlich sind, sind sie irgendwo immer gleich. Im Grundsätzlichen. Was ist also schief gelaufen, dass mich essen ganz grundsätzlich anekelt?
Ich kann nicht richtig essen, nicht wie die meisten anderen. Weil ich Angst habe, vor jedem Kilogramm mehr.
Aber es geht darüber hinaus.
Ich kann keinen Menschen beim essen zusehen. Ich finde es absolut ekelig wie sie ihr Essen in den Mund nehmen, kauen, schlucken. Es wiedert mich an. Alles. Die Bewegungen, die Geräusche. Noch viel schlimmer ist es, wenn Menschen ohne Besteck essen. Ich kann kaum noch ohne Besteck essen. Irgendwie hat sich das alles so entwickelt.
Wie ein Monster das wächst.
Früher konnte ich essen.
Essen war halt normal.
Und jetzt kann ich erst nicht mehr normal essen. Zu wenig, viel zu viel, wieder ausgekotzt.
Früher habe ich Pizza mit den Fingern gegessen, Pommes.
Und jetzt nicht mehr. Irgendwann werde ich sicher anfangen auch mein Brot mit Messer un Gabel zu essen.
Früher konnte ich alles vermisch essen.
Und jetzt nicht mehr. Die Soße darf nur noch auf den Reiß und wehe sie berührt das Gemüse. Das Gemüse wird auch nur nach Sorte getrennt gegessen. Alles wird vorher auf dem Teller sortiert. Und am Ende lege ich mein Besteck immer nebeneinander, auf halb fünf, weil es so zu sein hat. Und dann greife ich über den Tisch um auch bei meinen Mit - Essern das besteck richitg zu legen. Es darf nicht falsch liegen.
Aber eigentlich versuche ich so oft wie möglich alleine zu essen. Denn essende Menschen stressen mich.

Was ist schief gelaufen, dass ich so reagiere. Das ist nicht normal. Das ist einfach nicht normal.


Samstag, 10. Mai 2014

Wütend

Ich bin oft wütend.
Meistens auf meine Mutter. Und ihren Freund.
Ich spüre die Wut, überall in meinem Körper. Es fühlt sich an wie eine riesige, mächtige Kraft, gefangen in einem körperlichen Körper ein Monster, ein Tier in mir, das entkommen will.
Jedesmal will ich alles rausschreien.
Jedesmal will ich alles rausschlagen.
Jedesmal will ich meine Haut aufschneiden damit die ganze Wut hinausfließen kann.
Jedesmal schließe ich mich irgendwo ein, verschwinden einen Moment.
Ich kann nicht mehr richtig atmen.
Ein paar Tränen.
Ich bin verzweifelt.
Schwach. Hilflos. Alleingelassen.
Und dann stehe ich wieder auf. Wische die Tränen weg.
Lächel.
Und mache weiter.
Und jedes mal wird das Monster in mir größer.
Bis es irgendwann ausbricht.

Freitag, 2. Mai 2014

Überfordert

Ich sitze im Bus aus Berlin zurück nach Hause. 
Meine beste Freundin knutscht mir ihrem Freund, ihre Austauschpartnerin liegt auf meinen Beinen und schläft. Meine Austauschpartnerin kapselt sich ab. 
Es ist dunkel, die Autobahn ist leer. 
Und dann denke ich darüber nach was wäre, wenn wir jetzt einfach einen Unfall hätten. Und sterben würde. 
Es wäre leicht. 
Denn mein Leben ist mir zu kompliziert. 
Wie ein riesiger Schrotthaufen. Ich muss ihn aussortieren, muss anfangen aufzuräumen. Aber ich weis nicht wo. Ich weiß nicht wie. Ich fühle mich klein und hilflos und die Aufgabe erscheint mir gigantisch. 
Ich fühle mich als ob ich sterbe. Langsam. 
Seit 4 Jahren. 
Ich weiß nicht mehr weiter. 



 

Montag, 21. April 2014

Trennung

Ich schreibe nichts, weil ich nicht weiß über was. Dabei gibt es soviel, was passiert ist.
Meine beste Freundin verlässt mich. Das klingt paradox, aber genau das kann passieren wenn die beste Freundin ihren ersten, festen Freund hat.
Man wird unwichtig. Alles wird unwichtig.
Aber damit hat es ja garnicht angefangen.

Angefangen hat alles in Frankreich. Während sie eine wunderbare Zeit hatte, saß ich in meinem ewig dunklem Raum und verkümmerte. Und sie sich nicht einmal dafür einsetze das es mir besser ging.
Ich habe auch meine Fehler, aber die verletzen niemanden.
Aber ich habe das akzeptiert und durchgehalten.
Ich habe mir gesagt das es besser wird. In Deutschland.
Aber statdessen entfernen wir uns. Sie hängt die ganze Zeit an ihrem Handy um mit der "Liebe meines Lebens" zu schreiben.
Und dann betrügt sie "Die Liebe ihres Lebens"
Und kommt deswegen, während ich mit Freunden essen gehe, völlig aufgelöst dazu und lügt.
Und bringt mich durch ihre Lüge dazu beinahe den Notruf zu rufen, weil ich glauben muss der Junge will sich umbringen.
Sie hat an dem Abend gesagt, dass sie mir sicher den Abend versaut hätte.
Das hat sie. Aber das wäre kein Problem gewesen. Hätte sie nicht gelogen. Oder sich wenigstens daran gehalten, was sie mir danach versprochen hat.

Etwas später finde ich erst heraus das sie ihren Freund mit dem Jungen betrogen hat.
Es folgt das gleiche wie an dem Abend. Weinen und versprechen, den Kontakt abzubrechen.
Was sie nicht macht. Und es hat sich angefühlt als würde sie mich mit ihm ersetzen. Ich war plötzlich nicht mehr wichtig.
Ich erinnere mich noch genau an diesen einen Tag. Noch bevor dem einen Abend. ich war bei ihr, er kam und wir alle standen im Zimmer meiner besten Freundin. Und obwohl sie nichts gesagt hatte, war klar das ich gehen sollte. Es hat wegetan, unglaublich. Und, wie immer wenn sowas passiert, nimmt es mir die Luft zum atmen. Ich atme weiter, aber es fühlt sich schwer an, schrecklich. Und bei jedem Atemzug wird mir dann bewusst, was für ein Desaster mein Leben ist.
Aber, wie immer, geht das vorbei. Wie ein zeitweiliges Luftanhalten.

Und dann brach sie den Kontakt nicht ab. Und es hat mich wütend gemacht.
Sie hat einen Freund und ihn betrogen. Und meinte dann, es wäre ok weiterhin mit der Affäre befreundet zu sein.

Und dann kam ihr Freund. Und ich war Luft.



Und plötzlich plant sie, ein Jahr nach Frankreich zu gehen, nur wegen ihrem Freund.
Ich wollte immer schon ein Auslandsjahr machen, aber nicht alleine, weil ich die Klasse wiederholen müsste. Und meine beste Freundin wollte nie. Ich dachte, wenn wir das zusammen machen, wachsen wir auch wieder zusammen. Dabei glaube ich nichtmal das sie das wirklich macht.


Und dann, als ich in England war, sagt sie mir sie wäre schwanger.
Was sie dann doch nicht ist.
Und dann, auf meine Nachfrage, sagt sie mir das sie das Frankreichjahr schon so gut wie fertig geplant hat.
Ohne mich.

Ich habe überlegt, mit ihr mitzukommen. Aber sich dafür einsetzen tut sie sich nicht.
Und da habe ich endgültig gemerkt, ich bin nur noch eine netter Bonus, aber zählen tut nur noch ihr Freund.

Ich habe ihr gesagt, dass ich nicht nach Frankreich gehe.
Aber sie geht trotzdem.


Noch fühlt sich das unwirklich an, das sie in 3,5 Monaten weg sein wird. Aber es wird realer.
Jeden Tag.
Und es tut weh.
Jeden Tag.
Es fühlt sich an, als würde der Freund mit einem Schluss machen. Langsam.
Aber das, was mich am trauigsten macht, ist, dass ich nichtmal weiß, ob ich will, dass sie hierbleibt.