Samstag, 29. Juni 2013

Immer mit dabei.


Ich packe meine Koffer (Schon zum 2./3. Mal)

Ich packe einen Koffer.
Voll mit -
Hass, Schmerz, verletzlich, schlecht, fett, zu viel, alles, nichts, scheiße.
Und ich ziehe die Reißverschlusse zu und Hoffe dass alles irgendwo wegwerfen zu können. Irgendwo im nirgendwo.


***

Ich packe meinen Koffer nachts um 3 Uhr. Aber hey - ich habe es bis jetzt immer pünktlich geschafft! Egal wann, wie und wo ich den Koffer packe. Auch für die Fahrt nach München habe ich es geschafft. Und jetzt ist meine Zeit hier vorbei. In genau einer Stunde und 4 Minuten geht es los. Zum Flughafen. Kreuzfahrt. Ich werde mich versuchen zu melden. So oft wie möglich. Den dort könnte sich so viel entscheiden. Es wird vielleicht ein Hoch und Tief sein aber ich denke es wir eine unglaublich wichtige Erfahrung werden. Ich hoffe es. Aber ich habe Angst. Danach fahre ich nach B., also erstmal kein Grund zur allzugroßen Sorge. Aber dann zurück ... "Nachhause". Das wird hart. Richtig, richtig hart.
Aber ich werde es überleben. Natürlich werde ich es überleben, kein Zweifel. Oder? Natürlich!

Chelsea

Hallo.
Mein Name ist Chelsea.

Ich habe es gemacht. Einfach so. Meine Haare sind schwarzbraun. Und ehrlichgesagt habe ich keinen Plan was ich davon halten soll. Ich schaue in den Spiegel und
liebe/hasse/liebe/hasse/liebe/hasse/liebe/hasse/liebe/hasse/liebe/hasse/liebe/hasse/liebe/hasse
                                                                                             es.

Aber irgendwie bin ich nicht mehr ich. Was ich bei weitem auch nciht sein will. Heute nacht und so wie ich gerade bin , bin ich Chelsea. Chelsea hat samtbraunes Haar, matt geschminkte, dunkelrote Lippen, "Wahnsinns-Wimpern" Mascara und ist einfach cool. Jeder liebt sie, sie liebt einen und so weiter.
Das ist Chelsea.

Ich bin schn seit langem so viele.
Warum nicht welche dazurufen. Neue, die MIR gefallen, die ICH mag, die ICH will. Damit es nicht immer nur nach Ana's, Mutters und sonst-wem's Willen geht.

Da gibt es ja noch die eine...andere. Deren Namen auf dem Becher von Starbucks steht. Aber dieser Name ist ein Geheimniss. Denn falls ich wirklich ... verschwinde, verschwindet mein altes Ich und macht der "Starbucks Person" platz.
C. - love u!



Donnerstag, 27. Juni 2013

Playlist (München 3)

Ich höre diese Playlist. Nur diesen einen Teil. Diesen einen Teil von 7 Liedern.

7 Lieder.
1234567.
7 Lieder.

Und das Gefühl durchkribbelt meinen Körper.
Es triggert mich.
Viele Sachen triggern. Aber nicht viele so extrem. Es kribblet in meinem ganzen Körper. Es durchzieht mich wie ein Blitz, wie millionende Blitze. Immer und immer wieder. Das Gefühl ist ein Zustand in dem ich über dem Boden fliege. Gefangen in diesem Zustand. Ein Laut kann den Zustand durchbrechen. Gedanken. Laute Gedanken. Aber solange nichts durchbricht - ist es da. Ich spüre es. Spüre die Zeit, damals, wie ich vor dem PC saß und diese Lieder in die Playlist schob. Und sie hörte. Immer und immer wieder.
Essen. Nicht essen. Magersucht. Pro Ana.

Mittwoch, 26. Juni 2013

Komplimente und Jemand-anderes-sein - München 2

Heute war ich in der Innenstadt von München.
Irgendwann bin ich über einen Zebrastreifen genganen.
Aus einem Auto meinte ein Typ "Was für eine schöne Frau"
Zu mir. Oder nicht?
Die ersten zwei, drei Sekunden kam ein Glücksgefühl. Und vorbei.
Die kleine böse Stimme sagt:
"Der hat bestimmt nicht dich gemeint"
"Das war Ironie"
"Dem war nur langweilig"
"Das war ein Spaß"
Ich kann es "mir nicht lassen". Im nachhinein weiß ich überhaupt garnicht mehr, nein ich Zweifel daran, ob/dass es zu mir gemeint war. Ich kann keine Komplimente annehmen.
Aber was anderes.
Hier kennt mich keiner. Ausgenommen meinem Vater, seiner Frau, meiner Schwester.
Aber eigentlich keiner.
Ich kann seinen wer ich will. Halt stopp hört zu! Ich muss nicht ich sein.
An einem Tag kann ich Pam sein, reiches It-Girl aus New York. Vater Anwalt. Mutter Designerin.
An einem Tag kann ich Victoria sein, blind seit dem 13. Lebensjahr, aber blind und böse. Lebensfroh.
An einem Tag kann ich Chelsea sein, Stadtentdeckerin. Menschenentdeckerin. Sich-selbst-Entdeckerin.
Sich ständig zu ändern ist faszinierend. Methamorphose. Aber dazu bräuchte ich eigentlich Perücken, Klamotten...so viel.
Also warum nicht einfach nur einmal ändern?
Nicht drastisch...aber genug. Ich werde für diese Woche nicht mehr ich sein. Ich werde eine neue Persönlichkeit sein.
Heute war der erste Tag als neue Persönlichkeit. Es fing an bei Starbucks. Als ich zur Bestellung meinen Vornamen sagen musste...
 

Dienstag, 25. Juni 2013

München 1

Heute war mein erster Tag in München, bei meinem Vater.
Und ,Oh mein Gott, ich glaub' ich träume.
Mein Vater und seine Frau abeiten den ganzen Tag. Meine Schwester geht zur Schule.
Ich bin alleine. Habe mich umgeschaut.
Die Zimmer gesehen.
Und das Haus ist WOW. Das Auto ist WOW. Die Einrichtung ist WOW. EInfach alles. Eine normale Einbauküche. Parkettboden. Es ist einfach ... genau so wie ich es liebe. Kein Hippie Zeug, kein schräges Selfmade oder schlecht angestrichene Wände.
Und das Zimmer meiner Schwester...*Neid*
Sie ist 11, hat ein eigenes iPad, bekommt in der nächsten Woche einen Mac, in ihrem Schrank hängt eine originale Burberry Bluse (kostet 295€) und sie hat Schuhe von Prada.
WTF?
Sie lebt das leben das ich gerne hätte. Genauso wie hier - ist es perfekt.
Und ich weiß fest das ich hier keine Magersucht entwickelt hätte, keine Depressionen, nichts.

Ich habs erstmal geschafft das Schuhregal zum fallen zu bringen. Im nachhinein kann ich drüber Lächeln. Ich habe die Schuhe alle rausgeschafft die beiden Regale wieder aufgebaut und die Schuhe einsortiert. Undwas für Schuhe. Zwar nicht so viele die ich schön finde...aber dafür Prada, Miu Miu, Chloé, Manolo Blahnik, Louboutin und noch einige Marken die ich nicht kannte, aber warscheinlich auch arschteuer sind.

Wie gesagt - that's my life.

Ich hatte erstmal ziemlich Angst - die ganzen Schuhe waren haupsächlich von der Frau meines Vaters. Als ich das erste mal hier war haben wir uns nicht so gut verstanden. Aber das war nur Unsicherheit oder so. Denn es war alles okay. Sie hat sich so lieb bedankt und noch von ihrer Arbeit erzählt und und und. Und ich wünschte ich dürfe hier leben.

Mittwoch, 19. Juni 2013

Summertime

Endlich ist der Sommer da.
Nachdem ich aus Tschechien zurück bin -
     ist es warm.

Viele legen sich jetzt mit einem Buch in eine kühlen Keller.
     27°
Manche wagen sich noch auf die Straße - Hot Pants und Top.
     29°
Ich konnte noch in langer Hose und Bluse rumlaufen. Später Shorts, dickeres dreiviertelarm Shirt.
     32° - Tagestemperatur.

Man bin ich eisig kalt das ich mich erst bei 30° wohlfühle. Ich bin halt cool, andere hot.

Sonntag, 9. Juni 2013

Ich packe meinen Koffer.

Ich packe einen Koffer.
Voll mit -
Hass, Schmerz, verletzlich, schlecht, fett, zu viel, alles, nichts, scheiße.
Und ich ziehe die Reißverschlusse zu und Hoffe dass alles irgendwo wegwerfen zu können. Irgendwo im nirgendwo.


***

Klassenfahrt. Super. Wer liebt es nicht. Morgen gehts los und ich bin jetzt schon verwirrt. Wegen S. und wegen S.'s SMS und wegen E. und wegen dem Streit mit meiner Mutter. Wir streiten uns immer. Wir können kaum noch ein Gespräch führen ohne uns zu streiten. Und ich sollte froh sein wegzukommen. Bin ich auch.
Ich werde keinen PC haben (Das kommt auf garkeinen Fall in Frage, nein, m-m, auf keinen Fall, das kannst du vergessen, warum auch? - Ja danke dass ich aussprechen drufte!). Also werde ich nicht bloggen.
Und ich kann auch nichts wegen dem Austausch klären. Will für drei Monate weg. Doch das einzige Mädchen das zugesagt hat...passt nicht so recht. Und es sitzt mir im Nacken...ich muss es erledigen.

Samstag, 1. Juni 2013

Gefahren

Hinter jeder Ecke verbergen sich Gefahren.
Aber Gefahren sind wie Steine. Sie pflastern unseren Weg und machen es möglich halt zu finden. Denn um an das wahre, richige Leben zu kommen, muss man die Steine umdrehen und drunter schauen. Manchmal sind es kleine Steine, wie etwa die Hausaufgaben nicht zu machen oder bei Rot über die Straße zu gehen. Manchmal sind es größe Steine. Es braucht Mühe sie wegzurollen. Und man weiß nie was sich hinter verbirgt. Es ist gefährlich doch darunter versteckt sich vielleicht etwas wunderbares. Doch es ist ein Risiko. Den unter manchen Steinen lauert das böse. Das dich überfällt wie ein Netz und dich vielleicht nicht mehr loslässt. Ich habe unter so einen Stein gegriffen. Ein Netz hat sich um mich rumgelegt. Und jeden Tag kämpfe ich. Und jeden Tag weiß ich nicht mal wofür.
Ich weiß nicht ob ich gegen, mit oder für diese Krankheit kämpfen will. Meine Meinung ändert sich täglich, stündlich, minütlich. Ich schaue weiterhin unter die Steine. Unter große und kleine. Aber ich erkenne kaum noch was drunter steckt. Vielleicht schaue ich auch garnicht mehr unter die Steine. Weil ich Angst habe was noch kommt. Aber vielleicht fange ich wieder an. Ich steckte irgendwo drinne, tief und weit weg. Alles war stumpf und unscharf. Ich kann das hinter mir lassen. Das heißt nicht das ich diese Krankheit hinter mir lasse. Das tue ich nie. Und das heißt auch nicht das ich gegen diese Krankheit kämpfe. Ich glaube ich kämpfe für diese Krankheit. Weil ich immer noch dünn sein will. Aber ich werde keine Angst mehr habe. Ich werde trotzdem leben. Weil ich immer noch daran glaube damit leben zu können. Vielleicht ist das falsch. Aber ich weiß das noch nicht. Und solange ich das nicht weiß, kann ich es versuchen. Versuchen jeden Stein zehnmal umzudrehen, alles zu erleben, zu fühlen.
Vielleicht werde ich irgendwann dasitzen. Völlig unterernährt, völlig krank. Mit einem BMI unter 12 und über eine Magensonde ernährt. Und dann werde ich dasitzen und vielleicht anfangen gegen diese Krankheit zu kämpfen. Aber ich sollte nichts bedauern. Das sollte ich nie. Denn ich habe unter diesen Stein geschaut. Und das kann ich nicht mehr rückgängig machen. Es ist zu spät. Und wenn ich dann dasitze war es eine Erfahrung. Eine böse, grausame. Aber wenigstens irgendeine Erfahrung.
Vielleicht sterbe ich daran. Aber wir sterben alle. Irgendwann. Und vielleicht war es dann nicht das "Idealleben". Aber es war irgendein Leben das ich gelebt habe. Und vielleicht werde ich damit alle verletzen. Aber ich habe nunmal unter den Stein geschaut. Und ich kann es nicht mehr beeinflussen. Den die Wahrheit ist dass ich das von Anfang an nicht konnte.
Und vielleicht werde ich irgendwann wieder gesund sein. Und darauf zurückblicken. Und glücklich sein. Aber egal was auch passiert, es wird passieren.